Wissenschaftskonkurrenz

Bearbeitung: Lutz Danneberg, Dorit Müller, Carlos Spoerhase und Dirk Werle

Das Teilprojekt verfolgt das Ziel, den Begriff der Wissenskonkurrenz als Rekonstruktionskategorie der Wissenschaftshistoriographie zu explizieren und anhand von Fallstudien zu erproben.Es werden verschiedene Aspekte der Wissenschaftskonkurrenz unterschieden:

  1. die Differenzierung nach Kommunikationsteilnehmern in exoterische (Wissenspopularisierung) und esoterische Kommunikation, die wiederum differenziert werden kann in Formen hierarchischer (Lehrer-Schüler-Verhältnisse) und dem Ideal nach nicht-hierarchischer Kommunikation (Kommunikation zwischen unabhängigen Wissenschaftlern) sowie in disziplinären und interdisziplinären Wissenstransfer;
  2. die räumliche Differenzierung nach Formen regionaler, nationaler und internationaler Wissenschaftkonkurrenz;
  3. die zeitliche Dimension; hier wird davon ausgegangen, dass Phasen der Entstehung, Durchsetzung und Tradierung von Wissensansprüchen unterschieden werden müssen;
  4. die Rolle von Trägern des Wissens bei Wissenschaftskonkurrenz: Personen (Leit- und Vermittlungsfiguren), Namen, Labels;
  5. unterschiedliche Formen wissenschaftlicher Kommunikation wie Zitation, Kommentar, Diskussion, ‚Weiterdenken‘. Insbesondere analysiert das Teilprojekt Formen der Wissenskonkurrenz im Hinblick auf ihre Funktionen beim Wissenstransfer.

Kontakt: Dorit Müller